Es ist schön, wenn einem auf die Schulter geklopft wird. Das gilt im „echten“ Leben genauso wie im virtuellen. Das virtuelle Schulterklopfen kann sich – je nach Plattform und Anbieter – unterschiedlich äußern. Während es bei Facebook (wo ich nicht bin) das mittlerweile auch in die Alltagssprache aufgenommene „like“ ist, bei G+ das „+1“, ist es bei Twitter das „make favorite“ kurz auch „fav“. Eine schöne Sache also, denn wer freut sich nicht, wenn andere Menschen seinen/ihren Beitrag mögen. Auch ich freue mich, wenn ich bei Twitter – immer mal wieder – den ein oder anderen „fav“ für einen Tweet bekomme.
Aber halt: war da nicht irgendwo noch etwas mit „teilen“ oder neudeutsch „sharing“? Ja, genau und da liegt der Hase im Pfeffer und schwimmt das Haar in der Suppe. Wenn ich jemandem auf die Schulter klopfe, dann bekommt das – außer mir und dem „Empfänger“ – niemand mit. Das mag in vielen Fällen gut sein, aber gerade wenn es um spannende Beiträge (Postings, Links, Tweets etc.) geht ist das mehr als schade. Denn ich lobe denjenigen, der etwas geschrieben hat zwar – aber dieses Lob bleibt unter uns (vor allem bei Twitter!).
Etwas irritierend ist in diesem Zusammenhang, daß in der letzten Zeit immer mehr Menschen gerne „faven“ und immer weniger „retweeten“. Und das meine ich jetzt gar nicht auf meine Beiträge bezogen (da könnten wir ja noch darüber diskutieren, daß diese einfach nicht spannend genug sind ….). Nein, es scheint ein allgemeines Phänomen zu sein wie man an den Beiträgen von Mike Schnoor, Anja Senkpiel und heute auch von Ulrike Langer sehen kann.
Ja, und nun? Ich persönlich mag ja beides! Das „fav“ als persönliche Zustimmung im Dialog (also also Schulterklopfen) und das „rt“, um einen aus meiner Sicht interessanten Beitrag weiterzuverbreiten. Gerade wenn ich einen Beitrag (z.B. einen Tweet oder einen darin enthaltenen Link) wichtig bzw. interessant finde, dann reicht es für mich nicht, wenn ich dem Autor/der Autorin nur im Dialog zustimme und mein Lob ausspreche. Gerade dann finde ich es wichtig, zusätzlich zu diesem Lob den Beitrag auch mit anderen Menschen zu teilen!
In diesem Sinne danke ich @schreibmamsell für den Twitter-Dialog zu diesem Thema, Mike Schnoor für die Anregung und Ulrike Langer für das heutige deutliche Aufgreifen des Themas!
Danke, dass Du das mal so einfach und treffend auf den Punkt gebracht hast!