Die Geister, die ich rief ….

…. die möchte ich gar nicht mehr loswerden!

Herzlichen Dank für die vielen Reaktionen auf meinen Blogbeitrag „Das virtuelle Schulterklopfen…„. Viele von Ihnen/Euch haben sich die Mühe gemacht, mir ihre Sicht der Fav-Nutzung zu schildern. Vorweg: es ging mir nicht darum, die Fav-Nutzung zu verdammen oder zu verbieten. Mir war es einfach wichtig, auf die unterschiedliche Wirkung von „fav“ und „RT“ hinzuweisen.

Marie-Christine Schindler hat das in ihrem Tweet mit einem sehr schönen Bild erklärt.

Gerade die vielen Reaktionen im Hinblick auf die Fav-Nutzung fand ich sehr spannend. Ich möchte daher kurz zusammentragen, was ich für mich daraus gelernt habe:

– viele benutzen die Fav-Funktion als Lesezeichen, um einen Beitrag zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe zu lesen. Der „fav“ ist in diesem Fall keine Zustimmung (ich persönlich empfinde dies als „positive Aussonderung“ aus der großen Menge der Beiträge). Bei manchen landen die gefavten Tweets sogar direkt in Evernote. Danke für diese Hinweise an Martina Bloch und Esther Debus-Gregor (deren G+-Antwort, ich hier leider nicht verlinken kann).
Gaby Becker machte mich darauf aufmerksam, daß der „Share-Button“ beim mobilen Lesen oft nicht erreichbar ist (dieses Problem habe ich glücklicherweise nicht!).
Tobias Gillen wies mich darauf hin, daß die gefavten Tweets auch öffentlich sichtbar sind. Das ist natürlich richtig. Aber ich bekomme es eben nicht unmittelbar mit, wenn jemand aus meiner Timeline einen Beitrag mit einem „fav“ versieht und – ganz ehrlich – ich habe mir die Favs anderer Twitterer bisher noch nie angeschaut.
– sehr spannend waren auch die Vermutungen, warum immer stärker gefavt wird: während Ute Klingelhöfer schlicht und einfach vermutet, daß wir zu faul sind, hält MarenMartschenko es für möglich, daß regelmäßiges Plussen und Liken zu verstärktem Faven führt.
Roma Maria Mukherjee führte als möglichen Grund für die bevorzugte Fav-Nutzung auch noch an, daß viele Retweets Follower kosten könnten. Ich bin da ehrlich gesagt skeptisch. Die Frage ob ich jemandem folge oder nicht, entscheidet sich aus dem Gesamtbild. Wenn jemand nur retweetet (und diese Retweets für mich kein oder wenig Interesse haben), dann werde ich dem-/derjenigen auch nicht folgen. Andererseits ist es eben auch schade, wenn jemand gute Beiträge, die er/sie gelesen hat, nicht teilt. Wenn das Gesamtbild für mich paßt, dann sind auch die Retweets für mich in Ordnung – auch wenn mich nicht alle davon interessieren. Und ganz provokant kann ich mir natürlich auch die Frage stellen: habe ich die richtigen Follower, wenn sie mich wegen des Retweetens von Beiträgen, die ich für wichtig bzw. spannend halte, entfolgen?
– Probleme bereitet es natürlich immer wieder, wenn die Tweets, die man gerne retweeten würde, einfach schon sehr lang sind. Der Tipp ist natürlich, die Tweets eher kurz zu fassen, damit sie retweetet werden können. Darauf wiesen Marie-Christine Schindler und Gaby Becker ausdrücklich hin. Aber was soll man tun, wenn der Tweet nun einmal ziemlich lang?
– Über die Frage, ob man einen Tweet kürzer darf oder nicht, kamen wir dann auch zu der Frage, ob bzw. welche rechtlichen Risiken denn mit dem Retweet verbunden sein könnten. Danke an Ralph Scholze, der diesen Aspekt aufwarf. Ich werde dazu demnächst sicher noch etwas schreiben. Ich persönlich retweete in der Regel nur Beiträge, in die ich selbst reingeschaut habe. Einen Link retweete ich eben auch erst dann, wenn ich weiß, was sich auf der verlinkten Seite befindet. Ja, das ist keine hundertprozentige Sicherheit – aber ein bißchen (rechtliches) Risiko ist halt immer dabei.

War das alles? Nein, bestimmt nicht und ganz bestimmt habe ich Rückmeldungen übersehen und wichtige Aspekte nicht genannt. Ich für meinen Teil werde es wie Frank W. Hamm halten: der „fav“ ist für mich die stille Zustimmung und ich werde das, was ich spannend finde, mit meiner Timeline über den Retweet teilen.

Ein Gedanke zu „Die Geister, die ich rief ….“

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